Gaumennahterweiterungen verschweißen
Für die Konstruktion von GNEs gibt es verschiedene Herangehensweisen.
GNE mit gegossenen Bändern verschweißen
Die Verbinder der Dehnschraube für diese Gaumennahterweiterung werden in die Nähe des geplanten Verbindungsbereichs gebogen und der Rest der Struktur darum herum modelliert, gegossen, aufgepasst, ausgearbeitet und poliert.
Gut zu erkennen: der gute Kontakt der Verbinder zur gegossenen Struktur. Aufgrund der Stärke der Gussteile müssen diese nicht auf dem Modell im zu schweißenden Bereich hohlgelegt werden. Die Teile werden mit Wachs oder lichthärtendem Kunststoff auf dem Modell fixiert. Anschließend können die Teile der Apparatur für die Gaumennahterweiterung verschweißt werden.
Dies kann ohne Zulegen von Schweißdraht erfolgen. Durch zusätzliches Aufschweißen von Laser-Schweißdraht können sowohl eine höhere Stabilität als auch mehr Spielraum zum späteren Ausarbeiten und Polieren der Apparatur erzielt werden.
Video: GNE mit gegossenen Bändern
Die Schweißung der Bauteile der GNE wird zusätzlich mit Laser-Schweißdraht verstärkt.
Gaumennahterweiterung mit
konfektionierten Bändern verschweißen
Analog zu einer gegossenen Struktur vom vorherigen Beispiel kann stattdessen auch mit kieferorthopädischen Standard-Bändern gearbeitet werden, was eine deutlich schnellere Herstellung der Apparatur ermöglicht. Diese werden jedoch nicht die gleiche Stabilität bieten können, und gleichzeitig erfordert diese Variante eine erhöhte Sorgfalt beim Anbiegen der Verbinder der Dehnschraube für die Gaumennahterweiterung an die Bänder. Denn auch hier sollte jegliches Spaltmaß der Bauteile zueinander vermieden werden.
Soweit die Platzverhältnisse dies zulassen, sollten die Drähte möglichst mittig auf den Bändern verlaufen, was die Durchführung der Schweißung vereinfacht (reduzierte Gefahr, die Ränder der Bänder beim Schweißen zu beschädigen, siehe auch Abbildung rechts).
Aufgrund der sehr dünnen Materialstärken der Bänder kann hier nur mit signifikant niedrigeren Schweißparametern im Vergleich zu einer gegossenen Struktur gearbeitet werden.
Darüber hinaus sollten die Bereiche, in denen später geschweißt werden soll, keinen Kontakt zum Modell haben. Ansonsten bestünde die Gefahr eines Hitzestaus, was zur Perforation der Bänder beim Schweißen führen könnte. Dies kann durch vorheriges Auswachsen der Bänder in diesen Bereichen vor dem Ausgießen des Modells oder hinterher mechanisch erfolgen:
Video: Draht an Molarenband anschweißen
Bei jedem Band, an dem zu schweißen begonnen wird, sollte immer eine frisch angeschliffene Elektrode, mit der noch kein Schweißpunkt gesetzt wurde, zum Einsatz kommen.
CAD/CAM-gefertigte Gaumennahterweiterung verschweißen
Diese kieferorthopädische Apparatur wird mit einer entsprechenden Software am Computer konstruiert.
Die Konstruktion erfolgt um eine virtuelle Dehnschraube aus einer Datenbank, die später im Original mit dem z.B. aus einer CoCr-Legierung gedruckten Bauteil verschweißt wird. Die virtuelle Schraube (die mit aktuell verfügbaren Systemen nicht mitgedruckt werden kann) wird am Ende des Design-Vorgangs wieder subtrahiert, bevor die Struktur final im SLM-Verfahren hergestellt wird.
Die Bauteile passen gut in einander und können problemlos miteinander verschweißt werden. (Nach dem Verschweißen werden die beiden transversal verlaufenden stabilisierenden Support-Strukturen noch entfernt und versäubert.)
Das Zulegen von artgleichem Laser-Schweißdraht empfiehlt sich auch bei dieser Anwendung, um mehr Spielraum zum späteren Ausarbeiten und Polieren der Apparatur zu haben.
Video: Verschweißen von CAD/CAM-gerfertigten Strukturen
In folgenden Video ist zu sehen, wie eine Standard-Schraube mit einer CAD/CAM-Struktur verschweißt wird.