Poren verschweißen

1. Vorbereitung

Je nach Größe der Pore kommen verschiedene Methoden in Frage, diese zu entfernen. 
Wichtige Voraussetzung ist, dass die Schweißstelle bzw. die Pore sauber ist. 
Es darf kein Schmutz wie Poliermittel oder Einbettmasse darin eingelagert sein!

2. Frische Elektrode verwenden

Kleine, nadelstichförmige Poren können oft schnell und einfach geschlossen werden. Verwenden Sie eine spitz angeschliffene Elektrode und eine geringe Schweißleistung.
Halten Sie das Handstück senkrecht zur Werkstückoberfläche und setzen Sie die Elektrode 
genau in die Pore.

3. Lotfugen

Vorsicht bei Poren in Lotfugen! Lot kann wegen der niedrigeren Schmelztemperatur verdampfen und so ein größeres Loch reißen. Arbeiten Sie daher eher mit einer niedrigeren Schweißleistung und mit kurzer Impulsdauer.

4. Aufbohren bei größeren Poren

Größere Poren, die auf die oben beschriebene Weise nicht geschlossen werden können, sollten Sie aufbohren und einen Stift einsetzen. Fasen Sie den Rand der Bohrung leicht mit einem Schaber oder Fräser an und kürzen Sie den Stift so, dass er etwa 0,5 mm aus der Bohrung herausragt. 
Schmelzen Sie dann die Kante des Stiftes rundum in die Fuge.

5. Nietrad / Fräse verwenden

Um die Homogenität des frisch geschmolzenen Metalls zu verbessern, bearbeiten Sie es z.B. mit einem Nietrad oder schmieden Sie es leicht. Manchmal empfiehlt es sich, mit einem Kugelfräser eine Vertiefung einzufräsen, um dann eine Kugel einzuschweißen. Setzen Sie einen Schweißpunkt senkrecht auf das Ende eines Drahtes, um eine Kugel anzuschmelzen. Diese sollte etwas kleiner sein als die gefräste Vertiefung.

6. Schweißdraht verwenden

Bei größeren porösen Flächen empfiehlt es sich, die gesamte obere Metallschicht mit einem Fräser abzutragen und den Bereich mit Schweißdraht aufzufüllen (siehe Workshop 2.1 und 2.2). Wenn die Porosität zu tief reicht, um sie komplett auszufräsen, sollten Sie vor dem Auffüllen einige Schweißpunkte ohne Metallzugabe aufbringen. Der poröse Bereich wird durch dieses Anschmelzen verdichtet.

7. Korrektes Schweißen

Halten Sie die Elektrodenspitze immer so, dass sich die Elektrode während der Schweißung über die Vertiefung hinweg zieht. Sie ziehen den zugeführten Schweißdraht in Richtung der Vertiefung. Grundsätzlich fließt das geschmolzene Metall immer dort zusammen, wo die Elektrode aufgesetzt wurde! Bei einem flachen Anstellwinkel der Elektrode fließt das Metall vom Berührpunkt ausgehend auch in die Richtung der Elektrodenbewegung. Tiefe und steile Poren können Sie mit einem Schweißpunkt (evtl.mit längerem Impuls) an die tiefste Stelle flacher und weiter machen, um sie dann besser auffüllen zu können.

8. Lunker

Besonders ärgerlich sind Lunker, die unter der Oberfläche größer sind, als von außen zu erkennen. Der dünne Rand um die Öffnung herum schmilzt weg und das Loch wird beim
Schweißen größer, statt kleiner.
In diesem Fall empfiehlt es sich, den Lunker aufzufräsen oder ihn mit mehreren einzelnen Schweipunkten noch etwas zu erweitern, um ihn dann hinterher mit Metall aufzufüllen.

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