Elektrodenführung beim Schweißen

Wichtig für erfolgreiche Schweißungen ist die Strategie der Elektrodenführung. Der Winkel der Elektrode bestimmt, in welche Richtung das Material bewegt wird. Somit kann bei jeder Schweißung geplant werden, wo Zusatzmaterial angelegt und wie es mittels des Elektrodenwinkels an die richtige Stelle gebracht wird.

Fließverhalten auf Krappen

Neben hitzeempfindlichen Materialien wie beispielsweise Edelsteinen darf grundsätzlich nur von außen geschweißt werden. Der Schweißdraht liegt vor dem Stein und dient als Hitzeschutz.
Wird die Elektrode in einem flachen Winkelvon etwa 30 – 45° angesetzt, zieht sich das geschmolzene Metall nach außen in Richtung Elektrode.

Elektrodenwinkel

Setzt man die Elektrode in einem steilen Winkel von etwa 70 – 90° an, wird das geschmolzene Material nach unten gedrückt und bleibt an der ursprünglichen Stelle.

Vor allem bei Silber ist dieser Elektrodenwinkel vorzuziehen, da Silber nicht gezogen, sondern nur geschoben werden kann.

Übung: Turm bauen

Als Übung wird ein Turm gebaut, indem nach und nach Material in die Senkrechte aufgetragen wird.
Beim Anwenden verschiedener Elektrodenwinkel kann beobachtet werden, in welche Richtung der Turm wächst.

Kanten schützen

Zum Schützen von Kanten wird Schweißdraht an die entsprechende Stelle angelegt und mit einem steilen Elektrodenwinkel über der Kante verschmolzen, so dass eine Verdickung entsteht. Besonders bei dünnen Materialien empfiehlt es sich, die empfindliche Kante erst zu verstärken, bevor sie weiter aufgebaut wird. Dabei wird zum Verstärken möglichst wenig Energie durch den steilen Elektrodenwinkel auf den Schweißdraht konzentriert.

Kanten aufbauen

Zum Aufbauen von Kanten liegt der Schweißdraht eher seitlich von der Kante, damit das aufgeschmolzene Material eine Verlängerung bildet.

Übung: Kanten aufbauen

Durch Materialauftrag in mehreren Lagen wird eine Kante aufgebaut.

Mit dem gleichen Prinzip können Löcher verschlossen werden.

Schweißen in Winkeln

Sollen zwei rechtwinklig aufeinanderstehende Teile verbunden werden, stellt man die Elektrode in einem 45° Winkel genau in die Mitte. So wird von beiden Seiten gleichmäßig Material verschmolzen, wie hier am Beispiel eines Stiftes. Der aus einer Bohrung überstehende Teil des Stiftes dient als Materialzusatz. Geschweißt wird hier im Fugenmodus.

Öse als Materialzusatz

Hier dient eine Öse als Materialzusatz. Der spitze Winkel zwischen Öse und Boden erfordert einen noch flacheren Elektrodenwinkel.

Auffüllen von Vertiefungen

Beim Auffüllen einer Vertiefung folgt die Elektrode dem Winkel des angelegten Schweißdrahtes. Die Glättung des Auftrags erfolgt in verschiedenen Elektrodenwinkeln aus unterschiedlichen Richtungen.

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